Bergexpeditionen Vorbereitungen

Die Berge Pakistans sind schroff, streben unvermittelt auf und reichen als felsige Zacken bis in den Himmel. Saftige Weiden, frisch geerntete Aprikosen und plätschernde Bäche – auch das sind Pakistans Berge. Kaum ein Fleckchen Erde ist auf einem relativ kleinen Gebiet derart vielfältig wie der gebirgige Norden des Landes. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass hier drei Gebirgszüge aufeinandertreffen, von denen jeder seine eigenen Merkmale hat.

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Pakistan ist definitiv einer der Top Spots des Alpinismus. In kaum einer anderen Ecke der Welt findet sich ein derartiges Potential an Bergen und Fels; selbst etliche 7000er-Gipfel sind bis heute noch nicht bestiegen worden und locken Erstbegeher. Mit fünf 8000ern finden hier die herausragendsten Alpinisten ein Betätigungsfeld – aber auch ambitionierte Hobbybergsteiger werden so manchen Traumgipfel für sich entdecken können.

Beste Reisezeit für Bergxpeditionen

Die beste Zeit für Hochgebirgstouren ist der fortgeschrittene Sommer. Dann ist mit dem stabilsten Wetter zu rechnen, insbesondere im Karakorum. Doch nicht nur die Reisezeit ist für die Planung wichtig, auch die Tour an sich will gut vorbereitet sein. Gerade vor dem Hintergrund der Entlegenheit der pakistanischen Bergregionen ist eine umsichtige Planung das A und O: Die Logistik eines solchen Unternehmens ist nicht zu unterschätzen und der Erfolg hängt oftmals nicht unerheblich von der Unterstützung durch eine lokale Begleitmannschaft und einen erfahrenen Bergführer ab.

Anforderungen an Bergsteigende

Steil geht’s zur Sache am Schlagintweit Peak.

Aufgrund der Bandbreite möglicher Berg- und Expeditionsziele können die Anforderungen für solch eine Tour nicht pauschal benannt werden. Einige Grundregeln gelten aber für alle Gipfelexpeditionen:

Je nach Tour braucht man eine überdurchschnittlich gute bis herausragende Fitness, um auch lange Tagesetappen von bis zu 14 Stunden sicher und konzentriert gehen zu können. Trittsicherheit ist hierfür unerlässlich, auch in Geröll, Schnee und Eis – in Abhängigkeit vom Gipfelziel sollte man sich erkundigen, wie steil das Gelände ist und welche Laufzeiten bzw. Auf- und Abstiegshöhen zu erwarten sind.

Trekkingpfade Pakistan
Lastentiere auf einer Trekkingreise

Gepäck und Nachtlager

Während einer Expedition ist ein Teil des Gepäcks oder aber sogar das gesamte Gepäck selbst zu transportieren. Man sollte also in der Lage sein, zwischen 15 und 20 kg selbst zu schultern. In den Lagern muss jeder beim Zeltaufbau mit anpacken und sich mit Schneeschmelzen und selbst zubereitetem Essen versorgen. Bei organisierten Gipfeltouren von DIAMIR Erlebnisreisen werden Expeditionisten von Trägern bis zum Basislager und von dort ab von einem Koch- und Helferteam begleitet.

Umgang mit Sicherungsmaterial

Je nach dem technischen Anspruch der Wunschtour benötigt man sehr gute Kenntnisse im Umgang mit Steigeisen und Eispickel. Unabdingbar sind Erfahrungen in alpiner Seil- und Sicherungstechnik, das Gehen in Seilschaft und die absolute Teamfähigkeit – nur gemeinsam ist eine Seilschaft wirklich schlagfähig!

Mentale Vorbereitungen: Andere Länder – anderer Komfort

Für die leiblichen Genüsse ist gesorgt.

Auch wenn die sportlichen Ziele einer Expedition im Vordergrund stehen, so sollte man dennoch offen und tolerant für seine Umgebung sein, ist Pakistan doch kulturell völlig anders geprägt als Mitteleuropa. Bei einer Expedition ist es weiterhin unabdingbar, sich auf einen längeren Komfortverzicht einzustellen – der Berg wird diesen Verzicht mit unvergesslichen Erlebnissen gut machen.

Körperliche Vorbereitungen für eine Gipfeltour
Die gründliche Vorbereitung einer Expedition ist angesichts eines so ambitionierten Unterfangens von größter Wichtigkeit. Mehrere Komponenten müssen bedacht werden, um schon im Voraus die Chancen für einen Gipfelerfolg zu erhöhen:

  1. Fitness: Insbesondere Expeditionen hängen im hohen Maße von der persönlichen Kondition ab. Wer regelmäßig und systematisch vor der Bergtour trainiert, wird später die Erfolge sehr deutlich spüren. Ausdehnte Gepäckmärsche mit vielen Höhenmetern sind ein gutes Mittel, um sich fit zu machen. Einige Akklimatisationstouren vorab in den Alpen helfen, die gravierenden Höhenunterschiede besser zu verkraften. Wer im Flachland daheim ist, kann sich mit Treppenläufen, Joggen, Schwimmen und Radfahren konditionell in Form bringen.
  2. Geist: Eine Expedition wird immer eine körperliche Strapaze sein. Darüber sollte man sich im Voraus bewusst sein – und den gedankliche Fokus auf das Ziel der Reise, den Gipfel, richten. Oftmals sind es erst Leidensfähigkeit und der Wille, oben zu stehen, die die eigene Leistungsgrenze so weit verschieben, dass Unglaubliches möglich wird.
  3. Planung: Bei Expeditionen ist man in fast jedem Falle darauf angewiesen, lokale Unterstützung zu haben: Die Begleitmannschaft und der Bergführer sind ebenso zu organisieren wie Verpflegung, Zelte, die Versorgung mit Gas und das Einholen von Permits. Daher sollte man sich am besten jemanden mit ins Boot holen, der solch ein Unternehmen organisatorisch stemmen kann.
  4. Können: Vor der Abreise lohnt es sich unter Umständen, die eigenen Fertigkeiten auf den Prüfstand zu stellen und gegebenenfalls zu erweitern oder aufzufrischen. Ein Expeditionsvorbereitungskurs in den Alpen beispielsweise kann Wissenslücken schließen und vergessen geglaubte Kenntnisse aufpolieren.

Ausrüstung & Kleidung für eine Gipfeltour

Natürlich benötigen Bergsteiger jede Menge Ausrüstung für die Realisierung ihres Gipfelzieles. In aller Regel ist der Erfolg einer Unternehmung von der Unterstützung durch lokale Träger abhängig, die Dutzende Kilos an den Berg befördern. Schon aus Rücksichtnahme und vor dem Hintergrund, dass Höhenlager selbst eingerichtet werden müssen, sollte man so packen, dass nur wirklich Notwendiges mitgenommen wird!

Ein großer Rucksack von wenigstens 65 l ist wichtig, der robust und unempfindlich gegen Nässe und Staub sein sollte. Für die Tage des Anmarschs zum Basislager kann darüber hinaus ein kleiner Tagesrucksack von ca. 35-45 l genutzt werden, so dass Verpflegung, Regenbekleidung und eventuell die Fotoausrüstung stets griffbereit ist.

Ein warmer Schlafsack ist auf einer Expedition ein absolutes Muss: Je nach Ziel -10 bis -20 Grad Komforttemperatur sollten es sein, bei stärkerer Kälte kann beispielsweise noch die Daunenjacke über dem Schlafsack ausgebreitet oder ein Fleeceinlet genutzt werden. Eine Isoliermatte ist ebenfalls zwingend notwendig, um die Kälte vom Boden her abzuschirmen.

Je nach Schwierigkeit der geplanten Tour wird ein Gehen in Seilschaften erforderlich sein, so dass ein Gurt, ein Grundsortiment an Karabinern und Schlingen, eventuell Eischrauben und ein Seil notwendig sind. Weiterhin benötigt man Steigeisen und einen Eispickel.

Das Schuhwerk sollte dem Charakter der Tour angemessen sein: Ein Schalenschuh hält zum einen die Füße warm, zum anderen durchnässt er im Gegensatz zu einem Lederschuh nicht. Sehr warm gefütterte Goretex-Schuhe können alternativ für niedrigere Gipfel bis ca. 6000 m in Frage kommen. Weiterhin wird man zwingend warme, regenfeste Kleidung benötigen: Eine Jacke aus Goretex, eine Daunenjacke, Fleeceshirts und -hosen, weiterhin Mütze, Sturmhaube und mehrere Paar gut isolierte Handschuhe gehören in den Rucksack.

Nicht vergessen werden darf eine gute Stirnlampe, unbedingt mit Ersatzbatterien. Weiterhin empfehlen sich Trekkingstöcke für den An- und Abmarsch zum Berg, eine Thermoskanne für die Versorgung in der Kälte und einige schnelle Energiespender, z. B. Riegel, Traubenzucker oder Trockenobst. Außerdem gehört eine Notfallapotheke ins Gepäck, mit Verbandsmaterial und durchaus auch mit einem guten Mittel gegen Durchfall, Sonnencreme und Klopapier.